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Ein Jahr, tausend Begegnungen – wo fängt man da bloß an?

Ein Artikel von Jean-Christophe Dalka, überarbeitet von Pierre-Yves Dalka | 2013-01-31 | Tübingen, Deutschland

Schon während meinem Studium in Deutschland hatte ich vor, für ein Jahr bei Mmabana in Sambia mitzuwirken. Kaum hätte ich damit rechnen können was mich alles erwarten und bewegen würde.

Alles fing mit meinem ersten Besuch des Projekts in Sambia im Jahr 2009 an. Dieser fünftägige Besuch war sehr intensiv, aber leider auch sehr kurz (siehe alten Artikel – nur auf English aber dafür mit vielen Bildern). Mit dieser positiven Erfahrung machte ich mich im März 2012 auf den Weg nach Choma. Die Fahrt war wie immer traumhaft und die über 1400 km lassen sich mit unangetasteter Natur links und rechts der Straße total genießen. In Botswana gab es auf der Strecke durch den Chobe Game Reserve sogar Elefanten zu sehen.

In Choma wurden wir herzlich von der Mmabana Familie begrüßt. Zu diesem Zeitpunkt wohnten neben Nosiku und ihrer Familie auch die beiden ELM-Freiwilligen Miriam und Louis im Mmabana Haus. Dieses Haus war über das Jahr hindurch eine Begegnungsstätte für Menschen aus aller Welt. Wir hatten Besucher aus Südafrika, Kolumbien, Niederlande, Frankreich und Deutschland. Ich freute mich über jeden Besucher. Diese Besuche zeigten mir, dass nicht nur bei mir, sondern auch bei Anderen großes Interesse am Projekt, am Land und vor allem an den Menschen besteht. Über einen besonderen Besuch habe ich mich riesig gefreut. Nämlich, dass mich meine Freundin Lisa besuchte und das gleich zwei Mal J. Im August stießen die neuen ELM-Freiwilligen Megan und Jakob aus Deutschland dazu, die nun auch Teil der wachsenden Mmabana Familie wurden und meinen Bruder Pierre-Yves und Sarah aus Frankreich herzlich willkommen hießen.

Meine Aufgaben als freiwilliger Mitarbeiter waren sehr umfangreich und technisch. Kurz gesagt sollte ich neue Projekte initiieren, die der finanziellen Nachhaltigkeit von Mmabana dienten. Nun geht Mmabana ins Jahr 2013 mit einer Druckerei, einem Internet Café und einer Schneiderei. Alle diese Programme habe und hätte ich auch nicht alleine stemmen können, sondern ich war auf die Hilfe vieler Sambier und internationalen Unterstützern angewiesen. Ich habe mich total geehrt gefühlt, diese neuen Projekte durchzuführen, und noch gesegneter fühle ich mich nun zu wissen, dass diese Projekte auch nach meinem Gehen reibungslos weiterlaufen.

Eine sehr enge Zusammenarbeit hatte ich mit dem Leitungsteam. Darunter befanden sich Nosiku, Mr. Davies (Mmabana Manager), der Mmabana Vorstand und viele Andere, wie die Jugendlichen und ELM-Freiwilligen. Nur gemeinsam gelang es uns die Arbeitsstrukturen zu verbessern und umzusetzen. Also nochmals an alle vielen Dank!

Neben der ganzen Arbeit war es mein Ziel, den Kindern und Jugendlichen näher zu kommen. Wie gut, dass ich mich den Kinderprogrammen am Wochenende oder unter der Woche einfach anschließen und Spaß haben konnte. Vor allem bildeten sich sehr enge Freundschaften zwischen mir und den Kindern aus der Nachbarschaft, die anfangs allesamt „Onkel“ zu mir sagten und gegen Ende „Papa“ riefen. Mir kommen die Tränen zu wissen, dass sie mir und ich ihnen so viel bedeute. Auf jeden Fall ist für Februar ein Videogespräch mit den Kindern geplant! Das wird mir mein Herz und die Erinnerungen wieder öffnen.

Das Jahr war bunt, gefüllt mit Liebe und Schönheit, umgeben mit Armut und Herausforderungen, gepackt mit Erfahrungen und Erinnerungen, bemalt mit Erfolg und Misserfolg, und zu aller Letzt gesegnet mit Bewahrung. Kurz: ein Segen, ein Geschenk. Dieses Geschenk kann ich jedem weiterempfehlen. Ob Schüler oder Student, Mama oder Papa, jung oder alt, für einen Monat oder ein Jahr… Allen kann ich dieses Geschenk an Erfahrung aufs Herz legen. Traut euch!

Liebe Grüße
Jonny

PS: Wer gerne mehr und persönliches aus meinem Jahr erfahren will, kann mich gerne unter jean.dalka@gmail.com kontaktieren.
Wichtige Nachricht: Mmabana benötigt dringend neue Spender für die Kinder- und Jugendprojekte. Als Verein „Friends of Mmabana Deutschland e.V.“ sammeln wir Spenden für diese Projekte durch Mitgliedsbeiträge. Du kannst bereits mit 1€ pro Monat als Mitglied im Verein Mmabana direkt unterstützen. Momentan benötigen wir weitere 400€ pro Monat um den Kosten hinterher zu kommen. Vielen Dank!