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Youth Camp 2021

Mmabana’s Jugendliche sind im Youth Camp! Sie sind nach Sinazongwe am Lake Kariba gefahren und verbringen dort eine Woche mit aufregenden Aktivitäten wie zum Beispiel Boot fahren auf dem riesigen See. Gleichzeitig sind sie aber auch unterwegs, um anderen Leuten in den Dörfern dort zu begegnen, sich mit Jugendlichen, die auf dem Dorf leben, auszutauschen und ältere Menschen für einen Tag in ihren Häusern zu unterstützen.

Newsletter Juli 2017

Liebe Friends of Mmabana,

Was passiert in DEUTSCHLAND?

Wie sicherlich bekannt ist, werden die deutschen Mmabana-Freiwilligen über das Evangelisch Lutherische Missionswerk in Hermannsburg entsandt und davor in einem zweiwöchigen Seminar auf ihren Freiwilligendienst vorbereitet. Bei genau diesem Vorbereitungsseminar durfte ich (Julia – Freiwilligenjahrgang 2015/2016) unsere beiden neuen Freiwilligen Johanna und Jonas – in der Mitte des Bildes mit den roten T-Shirts – etwas genauer kennenlernen. Jonas kenne ich schon länger – im Veranstaltungsort Hermannsburg, unserem Heimatdorf, kennt man sich. In unserem Fall kommt die Verbindung außerdem durch die Mitarbeit im CVJM vor Ort zustande, in dem Jonas noch immer als ehrenamtlicher Jugendgruppenleiter arbeitet. Auch Johanna ist als Leiterin einer Jugendgruppe aktiv und begleitet Konfirmanden- und Jugendfreizeiten. Beide werden sicherlich viele ihrer Erfahrungen ins Projekt mit einbringen können. Sowohl Johanna, als auch Jonas sind übrigens total sportbegeistert – eine Eigenschaft, die für jede Form der Jugendarbeit und gerade für die verschiedenen Clubs bei Mmabana ganz prima passt.

Unsere beiden Neulinge werden Mitte August nach Sambia ausreisen und kurz darauf schon von drei unserer ehemaligen Freiwilligen Besuch abgestattet bekommen. Megan, Hanna und ich werden im Zeitraum zwischen Ende August bis Anfang Oktober in Choma sein, um unsere neuesten Mmabana-Mitglieder etwas einzuarbeiten, ihnen einige unserer Lieblingsorte vorzustellen und um natürlich selbst mal wieder das Projekt zu besuchen. Wir freuen uns auf eine gemeinsame Zeit vor Ort und wünschen den beiden, Johanna und Jonas, eine gute Ankunft und ein stressfreies Einleben. Aus Choma hört man übrigens immer wieder, dass sich alle riesig auf die beiden freuen! 😉

Was passiert in SAMBIA?

Wie schon in der Mitgliederversammlung im März berichtet, hat der Projekt-Koordinator Emmanuel Chawa Mudenda in Zambia Compound ein weiteres Haus angemietet. Seit April findet dort nun regelmäßig – tada! – wieder der Reading and Writing Club statt. Dieses Programm bezieht sich auf Kinder, die trotz der Schulpflicht in Sambia nicht in die Schule gehen. Es sollen Grundlagen im Lesen und Schreiben, sowie Englisch vermittelt werden, so dass die Kinder nach einiger Zeit wieder erfolgreich in eine Regelschule integriert werden können. Das Programm war Anfang 2015 ausgesetzt worden, da unsere finanziellen Mittel für das Folgeprogramm – den Education Support – ausgereizt waren und wir keine weiteren Kinder aufnehmen konnten.

Leider sind unsere Mittel für den Education Support nicht überraschend gestiegen. Trotzdem hat Emmanuel beschlossen, dass ein wenig Unterricht besser als gar keiner ist, und nun besuchen fast 20 Kinder zweimal pro Woche den neuen, alten R&W Club. Wenn wir in einigen Monaten so in der Lage sind, doch dem ein oder anderen klugen Köpfchen einen regulären Schulbesuch zu ermöglichen, sind wir umso glücklicher – und dabei weiterhin sehr dankbar für Ihre Unterstützung!

Sommerliche Grüße
Ihr Editor-Team

Newsletter Mai 2016

Liebe Friends of Mmabana,

es gibt traurige Nachrichten aus Sambia, die Sie auf jeden Fall auch noch einmal auf “offiziellem Wege“ hören sollen. Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Nosiku Kalonga, Gründerin und Leiterin von Mmabana am 01.03.2016 verstorben ist. Nosiku wurde Mitte Januar diesen Jahres mit Magenschmerzen in das Krankenhaus in Choma eingeliefert und Ende Januar wurde eine Operation durchgeführt. Von ihrem Ehemann Victor Siluwaile haben wir dann Anfang März von ihrem Tod erfahren. In der gleichen Woche fand die Beerdigung statt. Noch immer sind unsere Gedanken und Gebete bei ihrer Familie, allen Freiwilligen (vor allem bei Julia und Hanna, den jetzigen deutschen Freiwilligen vor Ort) und bei allen Menschen weltweit, die das Privileg hatten, Nosiku kennen zu lernen.

Wieso wir erst jetzt schreiben? Vor allem wollte der Vorstand zunächst die ersten Auswirkungen abwarten, damit wir Sie nun umfassender informieren können. Denn aufgrund dieser Situation stellt sich natürlich sofort die Frage, welche Auswirkungen diese Nachricht auf die Arbeit in Sambia und Deutschland hat. Erfreulicherweise erst einmal gar nicht so große. In Sambia gibt es mit Emmanuel Mudenda einen langjährigen Freiwilligen, der nun die Leitung übernimmt. Unser 1. Vorsitzender Jakob Teichmann hatte die Gelegenheit ihn 2013 kennen zu lernen und war beeindruckt, dass er 2015 bei seinem zweiten Besuch immer noch ein engagierter Freiwilliger war. Nun leitet er Mmabana zusammen mit einem eingespielten Team von Freiwilligen und dem Vorstand. Wir vertrauen darauf, dass die neue Leitung Mmabana weiterhin verantwortungsvoll voranbringen wird. Da bereits im Dezember 2015 entschieden wurde, dass dieses Jahr keine neuen ELM-Freiwillige nach Sambia gesandt werden, müssen wir uns über deren Betreuung keine Gedanken machen. Für die tägliche Arbeit des Vereins in Deutschland verändert sich nicht so viel. Natürlich müssen nun neue Kontakte entstehen und Vertrauen muss sich auf beiden Seiten entwickeln. Der Kontakt zwischen dem deutschen Vorstand und Emmanuel Mudenda auf sambischer Seite ist im Moment sehr intensiv und der erste Austausch in diese Richtung war für uns sehr ermutigend. Von daher sind wir frohen Mutes, dass diese schreckliche Nachricht nicht allzu große Auswirkungen auf Mmabana haben wird und wir Nosikus Lebenswerk in ihrem Sinne fortführen können

Aufgrund des Todes von Nosiku war die Mitgliederversammlung vom 11. bis zum 13. März in Braunschweig nicht wie die sonstigen Treffen von Friends of Mmabana Deutschland. Wir hatten erst einige Tage zuvor von ihrem Tod erfahren und deshalb stand bei unserem Treffen nicht nur die weitere Planung im Vordergrund, sondern auch der Abschied von Nosiku. In vielen Gesprächen und einer Gedenkfeier konnten wir dies tun und empfanden die gemeinsame Zeit als Trost und schöpften neue Kraft und Motivation für unsere Arbeit.

Am Schluss sei noch auf das Africa Festival hingewiesen, welches vom 26. bis 29. Mai in Würzburg stattfindet. Einige Mitglieder wollen dies gerne besuchen und schauen, ob es nächstes Jahr für uns ein geeigneter Rahmen wäre, um an einem eigenen Stand die Arbeit von Mmabana vorzustellen. Außerdem sei auch gesagt, dass es – wie bereits im letzten Jahr – wahrscheinlich wieder 1000 Drawings Veranstaltungen geben wird. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.1000drawings.org.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und genießen Sie die schöne Frühlingssonne.

Herzliche Grüße vom Editor-Team

Traurige Nachricht

Liebe Freunde von Mmabana,
wir haben heute leider eine unendlich traurige Nachricht für Sie. Nosiku Kalonga Siluwaile, Gründerin, Chefin und Gesicht von Mmabana ist gestern verstorben. Wir sind bestürzt über diese Nachricht. Unsere Gedanken und Gebete sind bei ihrer Familie und all ihren Freunden weltweit.
Nosiku wurde Mitte Januar diesen Jahres mit Magenschmerzen in das Krankenhaus in Choma eingeliefert. Ende Januar wurde eine Operation wegen eines Darmverschlusses durchgeführt. Von ihrem Ehemann Victor Siluwaile mussten wir nun erfahren, dass sie leider ihren Überlebenskampf verloren hat.
Nosiku wird uns allen und Mmabana fehlen. Möge sie in Frieden ruhen.
Wir wünschen Ihnen, uns und der Familie von Nosiku viel Kraft und Gottes Segen und Beistand.
Der Vorstand: Jakob Teichmann, Andreas Knüdel, Megan Duddek, Jean-Christophe Dalka

Informationen zur Trauerfeier werden wir dann hier bekanntgeben.

Wer gerne für Nosikus Beerdigung und ihre Familie spenden möchte, kann dies bis zum 13.03. tun:

Friends of Mmabana Deutschland e.V.
Volksbank Karlsruhe
IBAN: DE17 6619 0000 0010 2130 29
BIC: GENODE61 KA1
Verwendungszweck: Beerdigung Nosiku

Neue Gesichter und ein trauriger Abschied

Seit Anfang Oktober haben Jakob und ich wieder neue Mitbewohner. Nachdem Jonny zu seinem Trip nach Eastern Province aufgebrochen ist, um dort Bäume zu zählen, haben wir 6 Wochen lang das Freiwilligenhaus in Shampande für uns gehabt. Im Rückblick doch eine relative lange Zeit, die im Vergleich zu einer vollen Wohnung mit 5 oder 6 Personen doch relativ unspektakulär war.

Aber nun zu den neuen Gesichtern: Da wäre zum einen Sarah. Eine 28-jährige Französin, die ihren Job in Frankreich gekündigt hat, um ein wenig weiter die Welt zu erkunden und um im Ausland zu arbeiten. Sie hat bereits eine Zeit lang in den USA und in Mexiko gelebt. In Mmabana hilft sie im Business-Bereich mit und ist gerade dabei in Zusammenarbeit den Grundstein für das Mmabana-Tailoringprogramm zu legen. Hierzu aber später noch etwas mehr.

Richtig cool finde ich auch ihre Internetseite, auf der sie über beeindruckende Persönlichkeiten, die ihr auf ihrer Reise nun begegnen, schreibt. www.extraordinaire-worldtour.com Ist zwar alles auf Französisch, aber selbst für mich mit meinem eingerosteten Schulfranzösisch gut verständlich. Falls ihr ein paar Französischkenntnisse habt, solltet ihr auf jeden Fall mal dort vorbeischauen.

Mit Sarah teile ich mir jetzt, seitdem über einem Monat bereits, mein kleines Zimmer mit dem Hochbett und wir haben’s mittlerweile auch mal geschafft morgens joggen zu gehen 😀

Mit Sarah über Südafrika ist auch Pierre-Yves aus Deutschland gekommen. Er ist Jonnys Bruder und leidenschaftlicher Filmemacher und seitdem er hier ist auch Fotograf. Er dreht über die verschiedenen Mmabana-Aktivitäten wie Kids Club, Reading & Writing Club und Outreach kurze Filme, die Mmabana dann für Informations- und Werbezwecke nutzen kann. Ebenso hat er für die Friends of Mmabana die Fotomotive für die neuen Weihnachtskarten für dieses Jahr geschossen. Er teilt sich hier nun mit Jakob ein Zimmer und bereichert unser Leben mit Scons und Muffins.

Jonny ist mittlerweile auch wieder hier. Er ist mit seiner Freundin Lisa aufgrund technischer Probleme am Auto ein paar Tage nach Sarah und Pierre-Yves aus Lusaka gekommen. Lisa blieb für etwas länger als eine Woche bei uns und hat das sambianische Leben nochmals kennen gelernt. Viel Zeit wurde mit unseren Nachbarskindern verbracht und ein Trip nach Livingstone zu den Victoria Falls mit dem ganzen Haus war auch drin. Etwas enttäuschend vielleicht, da der Sambesi zu dieser Jahreszeit, kurz bevor bzw. am Anfang der Regenzeit, nur sehr wenig Wasser führt und nur ein kleiner Streifen Wasser an der großen Felswand in die Tiefe stürzt, aber als „Familien-/Hochzeitsausflug“ doch genial.

 

So kommen wir jetzt mal zur Arbeit. Das Mmabana-Tailoringprogramm besitzt im Großen und Ganzen zwei Aspekte. Zum Einen sollen Schuluniformen geschneidert werden und zu einem sehr günstigen Preis an Schülerinnen und Schüler verkauft werden, die sich ansonsten die teuere von der Schule direkt angebotenen nicht leisten können. So unterstützt Mmabana noch weiter die Bildungsmöglichkeiten für finanziell benachteiligte Kinder, allerdings wird so auch das Einkommen für die Schneider und ihre Familien gesichert. Zum Anderen wird aus typisch afrikanischem/sambianischem Chitenge-Material Kleidung für Europa und Südafrika geschneidert. Chitenge sind Tücher, die von Frauen hier eigentlich immer getragen werden. Sie sind an sich sehr praktisch und ich habe mich mit ihnen auch schon angefreundet. Besonders zum Kochen sind sie nützlich, aber mit Chitenges werden auch die Kinder auf dem Rücken getragen.

Hieran arbeiten Sarah und Pierre-Yves gerade. Wir, also eigentlich jeder im Shampande-Haushalt inklusive Lisa hat sich irgendetwas aus dem Material schneidern lassen. Jakob hat z.B. ein Hemd und Schlafhosen geordert oder Sarah, Lisa und ich haben uns Kleider und Röcke machen lassen. Pierre-Yves war der große Designer hinter allem und am Ende dann auch der Fotograf, der seine Models, also uns und ein paar von den einheimischen Jugendlichen, für den Katalogshoot in Szene gesetzt hat. Die Kleidungsstücke sind alle maßgeschneidert und wunderschön. Unsere Schneiderin ist schon beeindruckend, denn sie schafft es als alleinerziehende Frau ihre drei Kinder großzuziehen und unsere teilweise abgedrehten Wünsche an der Nähmaschine zeitweise mit dem Jüngsten an der Brust umzusetzen. So viel als kleinen Ausblick..

In meinen Projekten ist seit dem letzten Blog doch auch einiges passiert.. Um nicht zu weit abzuschweifen, werde ich mich diesen Blog mal auf Outreach beschränken. Dort waren die letzten zwei Monate doch ziemlich turbulent.

Wir hatten einen riesigen Grund zu feiern, da die Toilette, die für unseren Klienten Mr. Peter gebaut wurde, endlich fertig gestellt wurde. In Mmabanagrün gestrichen wurde sie groß, feierlich und offiziell überreicht. Nosiku, die Leiterin Mmabanas und unsere Chefin, hat eine Rede gehalten und viele leitende Mitglieder der Organisation waren anwesend. Selbst der DOW, der Stellvertreter des „Bürgermeisters“ hat uns und Mr. Peter die Ehre erwiesen und ein paar Worte an alle gerichtet. Dieser Tag war ein sehr besonderer im Leben von Mr. Peter und er war überglücklich.

Weniger als eine Woche nach der feierlichen Übergabe der Toilette ist der gute Mr. Peter verstorben. Ein Schock für uns alle und Grund zur Trauer.

Mr. Peter war eine so beeindruckende Persönlichkeit. Er konnte trotz seiner problematischen Umstände doch noch lachen. Mr. Peter lebte nicht nur in einem winzigkleinen Haus ohne Strom und fließend Wasser, sondern war auch noch körperlich gehandicapt. Um zu laufen brauchte er immer Gehhilfen oder wenigsten einen kleinen Schemel zum Abstützen. Er war ein gläubiger Mensch und immer soo glücklich, wenn wir in besucht haben.

Als Sarah ihn das erste Mal mit uns besucht hat, meinte sie „über ihn muss ich schreiben… er ist so eine starke Persönlichkeit“. Ein Artikel über ihn und auch ein Foto findet ihr auf ihrer Internetseite.

Ich kann es immer noch nicht wirklich glauben, dass er von uns gegangen ist. 2 Tage nach seinem Tod fand die Beisetzung statt. Wir und einige andere Mitglieder Mmabanas waren auf seiner Beerdigung, um ihm die letzte Ehre zu erweisen und uns von ihm gebührend zu verabschieden.

Ich habe jetzt nicht so viel Ahnung von Beerdigungen in Deutschland oder Europa, aber hier ist es doch noch mal anders. Zuerst haben wir die Kirche besucht, wo eine Andacht gehalten und der Leichnam noch mal gezeigt wurde. Anschließend sind wir, also die Gäste auf einem Truck zum Friedhof gefahren. Der Sarg und die Angehörigen sind separat mit einem Pick-up gefahren. Die Verwandten haben auf dem Weg zur und in die Kirche und auch danach laute Trauerschreie von sich gegeben und herzzerreißend geweint. Auf dem Weg zum Friedhof, während der Beisetzung und bereits in der Kirche wurde von den Frauen fast durchgehend Lieder gesungen. Nachdem der Sarg in das Grab gelassen wurde wird noch mal ein Wort Gottes gesprochen und dann werfen zunächst die Angehörigen und der Pastor eine Hand voll Sand in die Grube. Danach dürfen ungefähr alle anwesenden jungen Männer dabei helfen mit Schaufeln das Loch zu füllen und einen Haufen darüber aufzuschichten.

 

Zum Abschluss werden nach und nach alle Verwandten, Freunde, Bekannte, Würdenträger etc. aufgerufen, um Blumen auf das Grab zu stecken und Reden werden gehalten.

Als Frau trägt man zu so einem Anlass einen Chitenge und wie sonst auch üblich schwarz.

 

Wir haben die Familie anschließend nicht mehr besucht, aber wie es hier üblich ist, haben wir sie mit Lebensmitteln und ähnlichem für die Bewirtung der Trauergemeinde unterstützt. Normalerweise hilft man der trauernden Familie z.B. auch mit Kochen oder Hausarbeit und stattet ihnen einen Besuch ab.

Tod ist hier ein sehr gegenwärtiges Thema und diese Beerdigung war bereits die Zweite, die Jakob und ich hier besucht haben.

Wir hatten in unserer letzten Zeit hier allerdings nicht nur Trauer, sonder auch glückliche Momente, die wir miterleben  durften. So hatten wir die Möglichkeit eine Hochzeit mitzuerleben und dort etwas zu feiern.

 

So viel erstmal zu diesem etwas traurigerem Blogeintrag.. der nächste wird wieder etwas fröhlicher und lässt auch hoffentlich nicht so lange auf sich warten.

 

Twatotela für’s Lesen (Danke ist auch ungefähr mit das einzige Wort, dass ich in Bemba kann) und liebste Grüße aus Sambia, wo das Wetter im Moment ziemlich große Stimmungsschwankungen hat. Zwischen ungefähr 50° mit knallendem Sonnenschein und kalten heftigen Regenschauern ist im Moment alles dabei. Die Regenzeit fängt gerade an.

Megan

Mister Peter, der glücklichste Mann der Welt!

Ein Blogartikel von Sarah Strittmatter, übersetzt und überarbeitet von Natalie Zaiß | 2012-10-27 | Choma, Zambia

Der nachfolgende Artikel wurde von Sarah Strittmatter geschrieben. Sarah ist eine junge Französin die sich entschlossen hat das Ende des Jahres 2012 als Freiwillige beim Mmabana Communtiy Outreach Projekt zu verbringen. Sarah verbringt ihr Sabbatjahr auf der Suche nach „außergewöhnlichen Menschen“ die sie mit einer grünen Sonnenbrille markiert und deren persönliche Geschichten sie auf ihrem Blog veröffentlicht. In Choma hat sie einen dieser besonderen Menschen getroffen, Mister Peter der durch die Nachbarschaftshilfe von Mmabana betreut wird. Dies ist die berührende Geschichte von der Verwirklichung von Träumen und von unendlicher Dankbarkeit, die alle Gewinnmaximierung in Frage stellt.

Hier nennen sie ihn „Mister Peter“. Dieser ältere Herr besitzt fast nichts und ist trotzdem der glücklichste Mann der Welt. Er lebt allein in einer Hütte die 5m² misst. Dort hat er weder Wasser- noch Stromversorgung. In seiner kleinen Hütte befindet sich all sein Besitz: ein kleines Bett zum Schlafen, einige alte Fotos und Bilder, Kleidungsstücke und sein Rollstuhl. Mister Peter kann nicht gehen. Die meiste Zeit verbringt er mit der Bearbeitung von Holzstücken. Er sitzt auf einem Hocker und unterhält sich mit vorbeigehenden Nachbarn. Manchmal verlässt er die Hütte um Wasser zu holen und es in Plastikflaschen abzufüllen, oder er kauft Maismehl, um Nshimabrei zu kochen, oder auch Kerzen, um Licht in seiner Hütte zu haben. [Trotz seiner ärmlichen Umstände] beschreibt sich Mister Peter in seinem neuen Haus als „der glücklichste Mann der Welt!“
[Mister Peter hatte nur einen Traum,] ein Grundbedürfnis das so groß war, dass er es fast nicht sagen wollte… von ganzem Herzen wünschte er sich eine richtige Toilette. Jedoch hatte die Mmabana Foundation nicht genug Geld um den Bau einer Toilette zu finanzieren (ca. 300€). Ein europäisches Paar, das ihren Sohn, ein Freiwilliger im Projekt, besuchte, entschied sich Mister Peters Wunsch zu ermöglichen. Nach vielen Wochen der Bauarbeiten ist die Toilette fertig. Außerdem kann Mister Peter eine Tür hinter sich schließen und hat einen zweiten abgetrennten Raum, in dem er sich waschen kann. Dies ist die unglaubliche Geschichte von Mister Peter, der, wenn man ihn besucht, immer wieder ausruft „Ich bin der glücklichste Mann der Welt! Ich weiß nicht wie ich Euch danken soll! Ich bin so glücklich! So so glücklich!“

Mister Peter’s Waschraum wurde mit einer Feierlichkeit, zu der auch die Nachbarn, Mmabana Mitglieder und Ortsvorsteher kamen, eröffnet. Die Fotos können Sie in der beigefügten Gallerie ansehen.
Leider ist Mister Peter am 25. Oktober, nur wenige Tage nach der Einweihung der neuen Toilette, von uns gegangen. Einen herzlichen Dank richten wir an dieser Stelle an diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass Mister Peter seine letzten Tag in wiederhergestellter Würde verbringen konnte. Wir vertrauen darauf, dass er nun in Frieden ruhen mag, erlöst von dem Leid, das er in seinen letzten Jahren erleiden musste.

Die Arbeit ruft…

Liebe Freunde und Förderer,

Über ein Monat ist nun schon vergangen seitdem wir in Zambia angekommen sind. In einer solchen Zeit lernt man viel über den Ort, in den man lebt, die Menschen, die einen umgeben und über all die anderen kleinen Dinge, die einfach existieren die aber trotzdem neu und aufregend sein können.

Wir möchten euch diesmal vor allem von unsere neuen Aufgaben berichten. Wir werden Mmabana in verschiedenen Bereichen als Freiwillige unterstützen und möchten Euch einen Einblick geben in unsere Arbeit.

Kommen wir zuerst zu Megans Aufgaben:

„Ich werde mich ab jetzt als Co-Leader im Reading & Writing Club, im Kids Club und im Community Outreach Project einbringen.

Kinder zwischen 9 und 12, die zur Zeit nicht zur regulären Schule gehen können, kommen zwei mal wöchentlich zum Reading & Writing Club in unser Shampande-Center, um dort die Basics in Mathe und Englisch zu lernen. Die Gruppe von rund 28 Kindern wird während des Unterrichts je nach Können und Wissensstand in 4 kleinere Lerngruppen unterteilt, damit eine leistungsgerechte Förderung der einzelnen Kinder gewährleisten werden kann. Ziel des Reading & Writing Programms ist es letztendlich die Schüler in eine „normale“ Schule wieder einzubinden und ihnen einen weiteren schulischen Werdegang zu ermöglichen. Hierbei kann dann auch Mmabanas Educational Support Programm eingesetzt werden. Ich werde als Co-Leader für die Organisation des Unterrichts, sowie die Aufgabenverteilung beim Vorbereiten des Essens, das die Kinder zur Konzentrationsförderung bekommen, mit verantwortlich sein und als Lehrerin für Englisch und Mathe in der ältesten Gruppe helfen. Bei den jüngeren Schülern stoße ich oft auf eine Sprachbarriere, da mein Nyanja bzw. Tonga leider noch viel zu schlecht ist. Ich verstehe aber immerhin schon einige Wörter 😀 Zurzeit beantworten wir Briefe von einer deutschen Schule. Die Kinder sind begeistert bei der Arbeit, denn deutsche Brieffreunde hat man auch nicht alle Tage.

Kids Club findet jeden Sonntag statt und eigentlich ist es für Kinder zwischen 6 und 14 mit sozial benachteiligtem Hintergrund gedacht, um sie bestmöglich zu beschäftigen und von der Straße fern zu halten. Im Moment haben wir jedes Mal rund 140 Kinder (es können aber auch bis zu 300 werden, wenn es hoch kommt) aus den Compounds, die an den verschiedenen Aktivitäten, wie Diabolo, Fußball, Netball, Volleyball, Holla Hoop, Seilspringen, Modeln, Singen, Malen etc. teilnehmen. Viele Kinder kommen mit ihren ganz kleinen Geschwistern zum Programm, da sie sich um sie kümmern müssen. Für alle die, die nicht wissen, was ein Compound ist: Compounds sind so etwas wie Slums, Townships, Favelas… Hier wohnen die ärmeren Familien. Nicht alle Compounds sind gleich. Shampande (der Compound in dem wir leben) würde ich sagen, zählt zu einem der wohlhabenderen „Armen“vierteln. Allerdings findet man hier in Choma auch Personen oder Familien in den Compounds, den es an elementaren Dingen mangelt. Uns wurde erzählt, dass es in der Regenzeit keine Seltenheit ist, dass einige „Häuser“ aufgrund der mangelnhaften Bauweise zusammenbrechen. Wenn wir erzählen, dass wir als Weiße in einem der Compounds wohnen, werden wir meist nur verdutzt angeschaut. Viele können sich einfach nicht vorstellen, dass wir „Reichen“ in einer dieser Gegenden wohnen. Ich genieße das Leben trotz unserer Wasser- und Stromschwierigkeiten hier jedoch sehr, denn es ist immer schön die Kinder hier munter spielen zu sehen. Auch wenn es manchmal sehr viele sind und sie alle gleichzeitig irgendetwas von dir wollen. Ein Muzungu ist irgendwie doch immer eine Attraktion.

Diese Mmabana Aktivität, wie auch alle anderen, stehen unter dem Motto: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ und „Gottes Liebe durch Taten der Liebe an die Bedürftige weiterzugeben“. (Oder um im Englischen zu bleiben: Sharing the love of God to the needy through acts of love.)

Das Outreach Project befasst sich mit Bedürftigen, überwiegend älteren Menschen in den Compounds wie z.B. Mwapona und Zambia Compound. Jeden Mittwoch besuchen wir mit einer kleinen Gruppe ca. 2 von unseren zurzeit 8 Klienten. Im Mittelpunkt steht das Wort Gottes bzw. Gottes Liebe, die uns zu diesen Menschen schickt. Es wird viel gesungen, gebetet und wenn etwas im Haus oder auf dem Grundstück gemacht werden kann, wird dies erledigt. Häufige Aufgaben sind z.B. Fegen, Wasser holen oder der Abwasch. Ebenfalls haben wir immer ein offenes Ohr für die Probleme oder Beschwerden der Bedürftigen. Für mich ist das manchmal sehr schwer, da ich auf die Übersetzung durch die anderen Freiwilligen angewiesen bin, da ich noch weniger Tonga verstehe als Nyanja. Ich hoffe, dass sich das bald ändern wird. Für jeden Freitag ist ab nun nämlich Tonga-Unterricht angesetzt. Nyanja lass ich mir von meinen Schwestern hier nebenbei immer mal wieder beibringen. Die Grammatik scheint im Moment noch nicht so schwer zu sein. Tonga hingegen ist schwerer. Ich scheitere schon an der Aussprache von dem Wort Haus in Tonga 😀 Für jeden Klienten haben wir nach jedem Besuch noch ein paar Mitbringsel, wie MillyMeal zum Nshimakochen, Salz, Kohle,  Seife, Shampoo, Vaseline etc.. Diese Sachen hängen allerdings auch davon ab, wen wir besuchen. Jeder ist auf seine Art bedürftig.

Ich muss hier noch mal eben erwähnen, dass ich mittlerweile auch fähig bin Nshima zu kochen! Und man mag gar nicht glauben, wie anstrengend das ist. Nshima ist übrigens das Hauptnahrungsmittel in Zambia und wird aus weißem Maismehl gekocht. Vielleicht kennt jemand Papp aus Südafrika – das ist vergleichbar. Für alle anderen:  Es ist eine weiße Masse, die man sehr gut mit den Händen formen kann und die natürlich auch mit den Händen gegessen wird. An sich schmeckt Nshima nicht nach sehr viel, aber man isst es eigentlich auch nie alleine. Wir wurden hier auch mit Postern „Megan & Jakob wilkommen in Nshima-Land“ begrüßt. Von Nshima wird man bekanntlich aber nicht sehr groß, sonder eher dick. So viel dazu..“

 Jakobs Aufgaben werden Folgende:

„Ich werde mich von nun an neben einer Lehrerrolle in einem der Computerkursen als Co-Leader im Youth Club und Food Processing betätigen.

Der Youth Club findet jeden Freitagnachmittag statt. Hier kommen die lokalen Freiwilligen, die größtenteils auch Computerkursschüler sind, aber auch gerne mal andere Gäste für ca. 2 Stunden zusammen und besprechen ein bestimmtes Thema, wie Drogenmissbrauch. Oft kommen auch externe Redner, die dann wie zum Beispiel letzten Freitag eine lehrreiche, aber auch lustige Stunde über HIV und Sexualität gestalten, um die Jugendlichen für das alltägliche Leben zu schulen. Andere Themen, wie Leadership oder Group Dynamics wurden auch schon durchgenommen. Dies soll die Jugendlichen auf ihre Tätigkeiten in anderen Aktivitäten vorbereiten bzw. sie darin weiterbilden und ihnen hierdurch auch bessere Chancen in ihrem späteren Arbeitsleben ermöglichen. Wenn es keine Vorträge gibt, werden Youth Clubs auch mal auf dem Sportplatz oder gemütlich bei einem Film verbracht. Durch die wöchentlichen Treffs sollen die Jugendlichen lernen angemessen miteinander umzugehen und ebenso soll ihr Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Food Processing ist ein sogenanntes Youth Empowerment Program. Unter Anleitung eines UN-Volontärs haben die Jugendlichen begonnen, saisonale Früchte aus den Compounds zu kaufen und sie zu Marmelade zu verarbeiten. Es begann mit Guaven-Marmelade und zurzeit steht Papaya-Marmelade auf dem Programm. Wenn die richtige Jahreszeit kommt, wird es vermutlich auch Mangos oder Orangen auf den liebevoll designten Labels geben. Die produzierten Gläser werden von den Jugendlichen anschließend verkauft. Der Gewinn geht zunächst zurück in das Projekt um weitere Zutaten, wie neue Früchte oder Zucker, zu kaufen. Letztendlich soll es allerdings eine weitere Einkommensquelle für Mmabana werden, um andere Projekte zu unterstützen. Eine Besonderheit in unserem Marmeladenverkauf ist das Pfandsystem, das vor allem von Jonny eingeführt wurde und in Zambia an sich nicht üblich ist. Jeder Kunde, der uns das Glas mit Deckel zurückbringt, kriegt einen Teil des bezahlten Geldes zurück. Dadurch können wir die Gläser wiederbenutzen und sparen uns die Kosten für neue Gläser und ebenso halten wir das durchaus müllüberladene Zambia ein Stück weit sauberer.

Müll ist ein großes Problem in diesem Land. Ich weiß nicht genau wie das in den großen Städten geregelt ist, aber bei uns und auf dem „Land“ gibt es keine Müllabfuhr oder zentrale Müllentsorgung. Hier ist jeder sein eigener Herr über den Müll. Wenn man die Straßen und Wege entlang läuft, sieht man vieles einfach nur rumliegen. Müllentsorgung ist hier gleich Müllverbrennung im Garten. Wir haben auch einen Müllverbrennungsplatz im Garten. Als wir neu hier angekommen sind, war das erstmal ein kleiner Schock für uns. Mittlerweile zählt die wöchentliche Müllverbrennung allerdings zur Routine – Umweltschutz/Filteranlagen fehl am Platz.

Meine Aufgabe im Food Processing besteht vor allem in der Beratung der Jugendlichen bei ihren Verkaufsunternehmen und in der Verwaltung der Finanzen.

Neue Freiwillige wirbt Mmabana vor allem durch den kostenlosen Computerkurs im Shah-Center an. Als Gegenleistung für den 4-monatigen Kurs wird nur eine 6-moatige Verpflichtung der Schüler als Freiwillige in Mmabana-Aktivitäten erwartet. Hierdurch werden immer wieder neue junge Leute in Mmabana involviert, die dann eventuell auch über ihre eigentliche Freiwilligenzeit hinaus der Organisation erhalten bleiben und verantwortliche Positionen als Leader oder Co-Leader übernehmen können. Da die alten Lehrer aus verschiedenen Gründen nicht mehr für Mmabana arbeiten können, hat eine andere Mitarbeiterin die Kurse neu übernommen. Es gibt 3 Kurse, von denen ich vorerst einen unterrichten werde. Die Unterrichtsstunden vermitteln vor allem grundlegende Computerkenntnisse und die Benutzung der Programme Word, PowerPoint und zum Teil Excel.

Aber genug von der Arbeit. Wir hatten natürlich auch noch Freizeit. Wir verbrachten eine Nacht am Lake Kariba auf dem Geburtstag eines Bekannten. Dann hatten wir Anfang September Besuch von zwei Niederländern, die Monique und Nosiku kennen und gerade eine Reise durchs südliche Afrika machen. Sie blieben zwei Tage und wir konnten ihnen Choma und vor allem das sehr gute Choma Museum zeigen, gemeinsam ein Hühnchen schlachten bei dem sie diesmal die Füße essen „durften“ und überhaupt eine schöne  Zeit miteinander verbringen. Zwischendurch hab ich auch noch die Zeit gefunden 19 zu werden und mich angemessen feiern zu lassen. Zuerst gab es einen Kuchen, den ich zusammen mit den Leadern und Verantwortlichen genossen habe und dann noch ein Abendessen im Kreis der Familie. Sambianische Geburtstagsrituale sind schon eine komische Sache. Eigentlich wird man an seinem Geburtstag mit Wasser überschüttet, wovon ich aber verschont blieb. Bevor man den Kuchen verteilen darf, wird man zuerst mit einem Stück gefüttert und man muss dann die Person, die einen gefüttert hat, auch füttern. Und dann dürfen natürlich Musik und Tanzen nicht fehlen.“

Wir hoffen ihr konnten unseren Ausführungen soweit folgen und wir sind nicht zu sehr abgeschweift. Zu dem Leben hier werden wir vermutlich in den folgenden Blogs noch einiges mehr schreiben.

Um diesmal Nyanja zu verwenden: Zikomo fürs Lesen 😀

Jakob & Megan

Ein Haus, zwei Voluntäre, ein Hund und nicht mehr viel Zeit

Liebe Leser des Friends at Mmabana Blogs,

ich muss mich schon wieder mal dafür entschuldigen das mein Blogeintrag so spät kommt. Es ist viel passiert, es gab viel zu tun und irgendwie bin ich unzuverlässiger Junge mal wieder darüber hinweggekommen mich hinzusetzen und einen schönen Eintrag zu schreiben, entschuldigt vielmals.

 

Naja, kommen wir aber mal zur Sache. Es ist nun 5 Wochen her, seitdem Miriam zuletzt geschrieben hat und es gibt vieles Neues zu berichten. Fangen wir bei den Aktivitäten an. Der Reading und Writing Club ist vor ein paar Wochen gestartet. Jeden Dienstag und Donnerstag kommt nun eine Gruppe von ca. 30 Kindern her um an einem der beiden Tage Lesen und Schreiben und an dem anderen Tag Zählen und Rechnen zu lernen. Die Kinder, die wir mit diesem Programm unterrichten sind momentan nicht in der Schule, was entweder auf schlechte schulische Leistungen (einen frühen Drop out aus der Schule) oder finanzielle Nöte der Eltern zurückzuführen ist. Sie kommen nun zweimal die Woche hier her, frühstücken mit uns und werden anschließend von den Freiwilligen unterrichtet. Sie sitzen dabei hier bei uns im Haus in einem Raum auf Grassmatten auf dem Boden und werden in Kleingruppen die an ihren Lernfortschritt angepasst sind, unterrichtet. Auf jeden Voluntär kommen somit 5-6 Kinder, was für afrikanische Verhältnisse ein großer Luxus ist, auch wenn die Voluntäre natürlich nicht extra für das Unterrichten ausgebildet wurden. Nach jeder Aktivität setzen sich die Freiwilligen zusammen und erstellen für die nächste Aktivität einen Lehrplan für ihre Gruppe, ergo sind die Aufgaben und der Lehrstoff immer genau auf das Wissen der Kinder  abgestimmt. Bis jetzt lief der Reading und Writing Club sehr gut und die Schüler machen gute Fortschritte. 

 

Auch die anderen Programme von Mmabana laufen zur Zeit sehr gut, was vor allem auf die gute Mitarbeit der Freiwilligen zurückzuführen ist. Beim Kids Club gibt es nun Leiter für die unterschiedlichen Aktivitäten und an jedem Sonntag wird etwas neues gemacht, sodass der Kids Club stets attraktiv bleibt. Beim Fußball gibt es somit manchmal Training, manchmal spielen die Kinder in kleinen Mannschaften Turniere gegeneinander, welche am Ende in spannenden Elfmeterschießen enden, es verändert sich von Aktivität zu Aktivität. Am Ende vom Kids Club, wenn die Kinder nochmal zusammenkommen, führen nun jedes mal ein oder zwei der Aktivitäten etwas vor, damit jeder der Teilnehmer sehen kann, was die anderen so machen. Diese Vorführungen werden sehr gemocht und es oft wird viel geklatscht und sich gefreut.

 

Das Outreach Programm ist im Moment so gut, wie es seitdem ich im letzten August angekommen bin, noch nie war. Die Freiwilligen sind alle mit vollem Herzen dabei, es wird gesungen, gearbeitet, geredet und gebetet, jeder tut mal etwas und bringt sich ein und unsere Outreachklienten sind jedes mal sehr dankbar und froh über unseren Besuch. Aktuell haben wir neun Klienten von denen jeden Mittwochmorgen zwei besucht werden. Am ersten Mittwoch des Monats werden drei Klienten besucht die in einem Stadtviertel Chomas wohnen, welches von dem Mmabanacenter etwas weiter entfernt liegt. Da es im Moment in Sambia über nacht immer kälter wird, haben wir nun einigen der Klienten Decken und Jacken mitgebracht, welche jeweils dankbar entgegengenommen wurden. Ich muss sagen, dass mir das Outreachprogramm im Moment am meisten Spaß macht und es mir auch am meisten am Herzen liegt.

 

Als Miriam anfang Mai den letzten Blog hier gepostet hat, hatte ich gerade damit angefangen gehabt, einen der Computerkurse selbst zu leiten. Ich gebe nun dreimal die Woche nachmittags von 14-16 Uhr Computerkurse in unserem neuen Haus im Shahcompound. Es ist eigentlich die erste Möglichkeit, dass ich meine langjährige Erfahrung im Umgang mit dem Computer mal sinnvoll einsetzen kann, was mir wiederum viel Freude bereitet. Meine Schüler kommen mit mir als Lehrer auch ganz gut klar und haben im letzten Examen alle, auch wenn manche nur knapp, bestanden. Ich werde bis Ende Juni den aktuellen Intermediatekurs, welcher sich ausschließlich mit dem Umgang mit Microsoft Word befasst, lehren und danach wird mein Kurs dann von einem anderen Freiwilligen übernommen, wenn es um Microsoft Powerpoint und Microsoft Excel geht.

 

Vom 6.-9. Juli wird das nächste Youthcamp stattfinden, dieses Mal an einem neuen Ort Ich bin schon sehr gespannt, wie es verlaufen wird und wie die Jugendlichen die Schule, in der das Camp stattfinden wird, finden werden. Direkt nach dem Youthcamp, am 9. Juli, werden meine Eltern zu Besuch kommen und gleich am Tag darauf werden Miriam, meine Eltern und ich in einen Nationalpark im Osten Sambias fahren, um dort den letzten Urlaub unseres Auslandsjahres zu erleben. 

 

Auch im letzten Monat hatten wir ein paar Tage Urlaub, zum einen waren wir in Lusaka bei unseren Mentoren und haben dort für ein Wochenende im Luxus gelebt. Der Luxus für uns beide war, dass es den ganzen Tag lang fließend Wasser, Brot, Wurst und Käse zum Frühstück, Pizza und eine riesige Shoppingmall gab, in der wir beide an einem Tag ordentlich einkaufen gegangen sind. Ein paar Wochenenden danach waren Miriam und ich zusammen mit einem anderen Freiwilligen des ELM der sein Auslandsjahr in Südafrika verbringt, in einem Nationalpark im Westen Sambias. Der Park ist ungefähr so groß wie Wales und wir haben nur einen Bruchteil gesehen, der jedoch wunderschön war. Das Camp in dem wir übernachteten lag direkt an einem Fluss in dem den ganzen Tag lang Hippos grunzten und nachts auch gerne mal auf unserer Seite des Ufers zum Fressen rumliefen. Zur Toilette haben wir uns in der Dunkelheit nicht getraut.

 

Das Jahr geht langsam dem Ende zu, vorgestern haben wir schon mit Nosiku geklärt wie unser Farewell aussehen soll, bevor wir fahren. Es ist ein sehr komisches Gefühl zu merken, dass das Jahr nun doch so schnell vorbei gegangen ist und das die Zeit die uns noch bleibt noch viel schneller verstreicht. Die letzten Wochen hier sind wie im Flug vergangen, wir haben viel gearbeitet, meist von morgens um 8 oder 9  bis nachmittags um 16 oder 17 Uhr und unser Leben genossen.

 

Seit Dienstag dieser Woche ist Jonny in Südafrika, um dort etwas mit dem Auto zu klären, somit ist hier im Shampandehaus zwischenzeitlich etwas Ruhe eingekehrt. Diese ist am Mittwoch gleich wieder verflogen, da in einer Nacht letzter Woche ein Mensch versucht hat unser Auto zu klauen wurde entschieden, dass wir uns einen Hund anschaffen. Er heißt Mubyabi Mujayi, was Tonga ist und gefährlicher Killer heißt, denn wir wollen die Diebe ja ordentlich abschrecken, ist sechs Wochen alt und ein abenteuerlustiges Bürschchen. Gestern waren wir beim Tierarzt wo ihm eine Spritze gegen Tollwut und eine Tablette gegen Würmer, sowie Zecken und Floh Puder verabreicht wurde und nun steht seiner Zeit als Wachhund bei Mmabana nichts mehr im Wege. Er muss halt nur noch etwas größer werden, denn im Moment ist er noch ein nicht wirklich angsteinflößender, tollpatschiger Hundewelpe, der am liebsten mit jedem knuddeln will.

 

So weit so gut,

Miriam schreibt bald wieder,

Mubyabi braucht Mut,

im Moment sind wir im Fußballfieber,

denn er soll schließlich ein Wachhund werden,

die EM ist in vollem Gange,

und so manchem Dieb den Raub verderben,

bei seinem Anblick schon wird einem Angst und Bange… zumindest bald… hoffentlich 🙂

 

Gegrüßet seiet Ihr alle, Euer Louis

Kälte, Trauer und doch auch etwas erfreuliches

Liebe Leser und Leserinnen,

 

seit dem letzten Blogeintrag von Mutinta ist hier so manches losgewesen, was sich erzählen lässt.

 

Als der letzte Blogeintrag kam waren wir gerade aus dem Urlaub wiedergekommen, waren erholt, glücklich und neu motiviert. Erst einmal liefen die Aktivitäten weiter wie sonst auch. Wir hatten innerhalb des Managements einige Meetings, die zum einen dafür sorgten, dass wir nun einen neuen Manager haben, zum anderen aber auch einen neuen Arbeitsplan und neue Aufgaben.

 

Die Neuerungen bestehen darin, dass einige Aktivitäten auf andere Tage verlegt wurden und neue Arbeitsbereiche dazu kamen. Outreach wird ab jetzt nicht mehr freitags stattfinden, sondern mittwochs. Das macht es für uns und die Jugendlichen einfacher, die sonst den ganzen Freitag im Einsatz wären. Mein Reading & Writing Club wird ab Mitte Mai nun immer 2 mal die Woche am Dienstag und Donnerstag stattfinden und mit insgesamt 60 Kindern starten. Dafür muss noch einiges vorbereitet werden, aber ich freue mich schon darauf endlich wieder loszulegen. Mittwochs nach dem Outreach werden wir dann unseren Garten etwas auf Vordermann bringen. Was früher Louis Hobby war ist jetzt Arbeit für uns alle! Seitdem wir damit angefangen haben, sind wir auch schon richtig erfolgreich gewesen: Wassermelonen, Tomaten, Kürbisse, Salat, Zucchini und Karotten sind schon angepflanzt und werden mit viel Liebe gewässert und umsorgt. Es sollen noch weite Gemüsesorten folgen, unter anderem Zwiebeln.

Wäre richtig schön, wenn das alles wächst und gedeiht und man in ein paar Wochen von den eigenen Früchten profitieren kann!

 

Seit einer Woche haben wir eine weitere Freiwillige aus Livingstone dazu bekommen, die bis Juni hier ebenfalls mitarbeitet und noch durch einen jungen Mann aus England ergänzt werden soll, der zum Abflugdatum einige Probleme mit seinem Reisepass hatte und deshalb erst später hier eintreffen wird. Wir warten gespannt!

 

Erst gestern sind wir aus Siamaluba, aus der „rural Area“ ,wiedergekommen, wo wir für 4 Tage ein Youthcamp hatten. Mal wieder ohne Strom und fließend Wasser, auf offenem Feuer kochen und abends mit Kerzenlicht essen. Wir hatten entgegen unserer Erwartung und unserer Planung über 50 Jugendliche dabei, die sowohl unterhalten, als auch satt werden wollten, was uns vor eine Herausforderung stellte. Am Sonntag gab es als Festessen Hühnchenfleisch. Dafür kauften wir 5 Hühner vom Schulleiter, die dann erst mal noch fröhlich herumgelaufen sind. Ich durfte dann eines davon umbringen, sprich den Hals durchschneiden und mit meinen anderen Küchenhelfern die Federn rupfen und das Tier in essbare Teile zerlegen…

Ich muss sagen, ich hätte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt! Als das Huhn in meinen Händen dann noch gezuckt hat, habe ich festgestellt, dass mich das Leben hier schon ganz schön abgehärtet hat.

Allerdings nicht gegen die Kälte, denn obwohl wir in Klassenräumen geschlafen haben, wurde es Nachts eisig kalt. Trotz dickem Pullover, warmen Socken und Schlafsack war man froh, dass die Nacht vorbei ist und die Sonne einen wieder aufwärmen würde.

 

Direkt nach Rückkehr vom Camp stand das nächste große Ereignis bevor, der Tag der Arbeit. Auch dies wird in Sambia groß gefeiert und es wurde marschiert. Unsere Jugendlichen hatten nach einiger Zeit und Mühe dann doch zwei Lieder, die auf Landessprache (Losi und Tonga) gesungen wurden, auf die Beine gestellt und so konnten wir eine super Performance hinlegen.

 

Jonny war mit seiner Freundin in Urlaub und so hatten Louis und ich eine zweier WG die wir sehr genossen haben. Es gab Pfannkuchen und Schnitzel, ausschlafen und einfach unsere Ruhe. Für das Camp und den Labour Day war er wieder hier, ist aber jetzt noch mal Richtung Livingstone und Lake Kariba aufgebrochen. Demnach haben wir noch einmal das Haus nur für uns.

 

Leider war dieser Tage nicht alles rosig. Heute haben wir unsere Freundin, Mitfreiwillige und Mutter eines ungeborenen Kindes im Alter von 21 Jahren zu Grabe getragen. Sie war diejenige, die mir noch die Haare eingeflochten hat und die eine sehr zuverlässige Kids Club Mitarbeiterin war.

 

Bereits gestern sind wir im traditionellen Chitenge und mit Singen zu ihrem Haus gegangen. Dort trauern die Familienangehörigen und Freunde ab dem Todestag mindestens 3 Tage um die Verstorbene, bevor die Beerdigung stattfindet. Viele Familien bringt das in den finanziellen Ruin, da alle anwesenden Trauernden mit Essen versorgt werden müssen. Als wir gestern im Zambia Compound ankamen und vor einer Blechhütte standen, ist mir bewusst geworden, wie gut ich es selbst in unserem Haus hier habe. Die Familie saß im inneren, die anderen außerhalb im Schatten. Geschätzt waren bestimmt 25 – 30 Leute dort.

Wir halfen noch Geschirr zu waschen und Wasser zu holen, beteten und gaben einen kleinen Geldbetrag an die Familie.

Heute war dann die offizielle Beerdigung an der Katholischen Kirche und dem Friedhof etwas außerhalb von Choma. Die Trauernden kamen in ganzen Lastwagen zur Kirche und es wurde geschrieen und geweint, als die Menschen in die Kirche kamen. Die Frauen der Kirche sangen ihre Lieder und insgesamt herrschte eine sehr gedrückte Stimmung.

 

Der Gottesdienst schien mir einem deutschen Trauergottesdienst sehr ähnlich, verstanden habe ich allerdings nichts, weil der Gottesdienst auf einer der Landessprachen gehalten wurde. Als es dann zur „Bodyview“ (den Leichnam anschauen) ging, wurde es uns zu viel und wir sind aus der Kirche gegangen.

Es ist schon traurig und ein seltsames Gefühl, einen Menschen, einen Freund zu beerdigen der genauso alt ist wie man selbst. Es ist schlimm Freunde so trauern zu sehen, die seit der Grundschule beste Freunde waren…

Es gibt allerdings nichts was einem bewusster macht, wie real AIDS eigentlich ist. Manchmal scheint es in Vergessenheit zu geraten, denn es wird ja nicht darüber geredet!

 

Trotz allem werden Louis und ich übers Wochenende nach Lusaka fahren und dort unsere Mentoren besuchen, die hier aus ihrem Haus geschmissen wurden. Ihr neugebautes Haus ist derzeit noch nicht einzugbereit und so leben sie übergangsweise in der Hauptstadt. Obwohl ich Lusaka nicht besonders mag, freue ich mich auf Pizza, Einkaufszentren und gutes Essen J

 

Und vor der Türe steht der Tod,

Abends wird die Sonne rot

Wir leben gern auch ohne Strom

Und spielen mit des Nachbars Sohn.

Im Garten wachsen die Tomaten

Zu Mütz und Handschuh muss ich raten…

Liebste Grüße aus dem Süden in den Norden!

Seid alle gegrüßt und Umarmt!

 

Choolwe

Schon 7 1/2 Monate, ist das zu glauben???

Liebe Leserinnen und Leser,

 

leider wurde es nicht Februar wie angekündigt, sondern es ist inzwischen Mitte März geworden. Das tut mir leid, aber ich habe die letzten 6 Tage mit einer fiesen Grippe im Bett verbracht und war nicht in der Lage den neuen Eintrag zu posten.

 

Wie Louis ja schon vorausgesagt hatte, sind inzwischen alle Aktivitäten wieder angelaufen und wir haben wieder mehr Arbeit.

Für unser Outreach- Programm haben wir jetzt zwei neue potentielle Klienten gefunden. Beide wurden bereits besucht, es steht aber noch nicht endgültig fest, ob wir beide weiterhin betreuen werden.

Des Weiteren starten wir jetzt für unsere Klienten ein kleines „Hilfe-zur-Selbsthilfe“- Projekt indem wir ihnen Stoffe besorgen, damit sie Fußmatten herstellen können, oder wir kaufen ihnen Eier, die sie dann selbstständig weiterverkaufen können. Durch dieses eigene kleine Geschäft sollen sie dann ein Stück weit auf eigenen Beinen stehen. Wir sind gespannt, wie diese Idee umgesetzt wird und ob es ihnen wirklich Selbstständigkeit einbringt.

 

Im Kids Club hatten wir vorletzte Woche eine Höchstzahl von 312 Kindern, die alle mit Reis und Bohnen versorgt werden wollten, was heißt, dass das Kochen immer ein großer Aufwand ist und lange dauert.

Leider gibt es Probleme mit der Schule, da diese ein wunderbares neues Tor am Eingang erbaut hat und wir es bereits zwei Wochen verschlossen vorgefunden haben. Das ist nicht nur blöd, wenn wir mit schweren Töpfen den Eingang passieren müssen, sondern manche Kinder sind deshalb auch der Meinung, dass wir keinen Kids Club veranstalten und gehen wieder nach Hause. Deshalb müssen wir noch einmal zum Schulleiter gehen und ihn bitten das Tor am Sonntag für uns aufzuschließen.

Ansonsten läuft unser Sonntagsprogramm sehr gut und wir haben immer viel Spaß mit den Kindern.

 

Im Reading and Writing Club hat sich inzwischen einiges getan und nach dem „Einschätzungstest“ direkt am Anfang ist jetzt auch klar, dass wir das Programm erst mal fortsetzten werden, da es sehr wohl Kinder gibt, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Nächste Woche werden wir die Eltern einladen, einen Nachmittag mit uns gemeinsam zu verbringen, damit sie Mmabana kennen lernen können und auch erfahren, wo ihre Kinder jeden Mittwochnachmittag sind. Dazu soll ein Motivationsgespräch geführt werden, dass die Kinder ermutigen soll weiterhin fleißig zu lernen und zur Schule zu gehen. Hoffentlich finden wir ein geeignetes Beispiel dafür, um unserer Motivation auch glaubhaft zu machen.

 

Im Youth Programm steht am 12. März mal wieder etwas besonderes an, nämlich der „Youth Day“ (Tag der Jugend) und dafür sind wir fleißig am proben. Es soll ein Lied vorgetragen werden und ein kleines Theaterstück, sofern die Schauspieler da sein werden!

In letzter Zeit hatten wir viele Besucher, dir mittlerweile zur festen Jugendgruppe dazugehören. So wächst unsere Jugendarbeit weiter und es macht Spaß mit ihnen Spiele zu spielen, Sachen vorzubereiten und auch mal einen Film zu schauen.

 

Im Februar war unser Chef vom evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen da und wir verbrachten drei schöne Tage zusammen. Nicht zuletzt der dreijährige Geburtstag des Mmabana Community Outreach Projektes am Montag den 20. Februar war dabei ein Highlight. Der Geburtstag wurde in einem schönen Nachmittag gefeiert, der mit engagierten Jugendlichen im neuen Haus im Sha- Compound zelebriert wurde.

Er konnte nicht nur einen Einblick in unsere Wohnsituation erhaschen, nein er traf auch viele der Menschen, die unser Leben hier einzigartig machen.

Nicht zuletzt traf er auf unsere Mentoren, die wir nach einem halben Jahr nun endlich auf Grund unserer eigenen Suche gefunden haben.

Von Ihnen hat Louis auch unzählige neue Pflanzen bekommen, die unseren Garten wieder in neuer Pracht erstrahlen lassen. Hoffen wir nur, dass der Regen und unsere Nachbarn mit Machete nun etwas rücksichtsvoller vorgehen!

 

Unser letztes freies Wochenende verbrachten wir mal wieder auf der Farm unseres besten Freundes. Wir hatten dieses mal das Vergnügen eine Walking-Safari (Safari, bei der man durch den Busch läuft) zu machen. Das Gras war dank der Regenzeit gut 2 Meter hoch und so dicht, dass man oft nicht weiter als einen Meter sehen konnte. Es gab einiges an Insekten zu bestaunen, nicht zuletzt unzählige Spinnenarten, die mir dieses Vergnügen etwas vermiest haben, sondern auch Libellen, Ameisen und Zecken!

Leider waren alle Wildtiere gerade ausgeflogen und außer einem leeren Stacheltierhügel und ein paar Fußspuren von Antilopen gab es nichts interessantes zu sehen. Den nächsten Tag beschloss Louis im Garten ein paar Tauben zum Mittagessen zu schießen und er hatte sogar Glück und erwischte drei. Später beschlossen wir dann mit einem anderen Freund noch auf Perlhuhnjagd zu gehen. Auch dabei waren wir erfolgreich und schossen eines.

Die Zeit auf der Farm verging mal wieder viel zu schnell und dann stand schon die nächste Woche vor der Tür.

 

Noch immer warten wir auf unseren dritten Freiwilligen Jean-Christophe Dalka, der eigentlich schon lange hier sein wollte, aber seine Ankunft mehrmals verschieben musste. Nun hoffen wir ihn Mitte März bei uns begrüßen zu dürfen. Im April kommt eine Weitere Freiwillige aus England, auf die wir uns auch schon freuen.

Ebenfalls im April soll der Computerkurs nach Sha ins neue Haus umziehen und das Internetcafé soll seinen Anfang finden.

Hoffen wir mal, das alles so klappt wie es soll und sich hier einiges ändern wird! Der aktuelle Plan ist es auch, dass Nosiku und meine Gastschwestern in das neue Haus umziehen werden, sobald Jonny hier ist. Allerdings muss dort noch einiges passieren, bevor es einzugsbereit ist.

 

Dieses Wochenende habe ich mir mal wieder eine neue Frisur zugelegt und habe nun sehr viele Zöpfe aus Baumwollfäden, die in meine inzwischen sehr langen Haare eingeflochten sind. Leider gab es kein Braun mehr und so sind die Zöpfe etwas sehr rotstichig geworden, da meine neue Farbe nun in Richtung Kastanienbraun geht. Wir werden sehen wie lange das hält!

 

Als Ausgleich zu unserer Arbeit haben Louis und ich beschlossen wieder regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen bzw. Louis hatte das schon lange wieder angefangen, nur ich war nicht so motiviert, weil viele der Geräte kaputt gegangen waren. Allerdings ist der neue Inhaber des Fitnessstudios sehr engagiert und hat immer Aerobic mit mir gemacht, wenn ich kam. Neuerdings gibt es auch wieder neue Geräte und so macht das Training auch ohne Aerobic wieder mehr Spaß.

 

Besuch wird uns bald ereilen,

denn zwei Mädels werden mit uns weilen

Noch ein paar Monate hier

Dann steht was neues vor der Tür

Der nächste Brief ist schon geschrieben

Wilde Hunde werden hier vertrieben!

Stolz auf ihre Wahnsinns Dichtkünste 😉

 

grüßt euch Choolwe (alias Miriam)